Ham Radio 2014

Die Anreise zur Ham Radio gestaltete sich relativ unkompliziert und mit 10 CHF bzw. 8 Euro recht preisgünstig (meinfernbus.de). Wir (HB9EVC, HB9FDQ, HB9EXR) fuhren am Samstag Morgen um 6 Uhr früh vom Sihlquai los und waren pünktlich in Friedrichshafen. Vom Stadtbahnhof, wo der Fernbus hält, fahren Busse im 15 Minuten-Takt zur Messe (Merke: Shuttlebus 17 ist gratis, mit Bus Nr. 5 kostet die Fahrt 2 Euro). Wir waren gut 15 Minuten vor Türöffnung vor Ort, und man musste für den Ticketkauf nicht einmal anstehen (soll allerdings am Freitag bei Eröffnung der Messe ganz anders gewesen sein). Tipp: Wer kein vergünstigtes Ticket braucht kann dieses gut vorab via Internet kaufen.

Nach der Türöffnung ging es dann zuerst einmal zum Flohmarkt. Dieser war durchaus sehenswert, aber andererseits auch enttäuschend, da kaum noch AFU-Geräte mit weniger als 10 Jahren auf dem Buckel verkauft werden, und wenn, dann nur unwesentlich billiger als Neugeräte. Es fand sich auf dem Flohmarkt viel Computer-Schrott (15 Jahre alte Notebooks und PCs, zu alt um brauchbar zu sein und zu jung um Sammlerwert zu haben), ausserdem gab es sehr viele (mutmasslich defekte) Militärfunkgeräte aus dem 2. WK und dem kalten Krieg. Ansonsten gab es v.a. Bauteile zu kaufen (es dominierten Elkos und Röhren). Wie jedes Jahr gab es natürlich auch wieder eine Enigma zu bestaunen, und auch der schräge (evt. leicht makabere?) Humor kam nicht zu kurz (“MH370 - Das Signal, auf das alle gewartet haben”).

Nebst den 2 Hallen Flohmarkt gab es eine Halle mit Händlern, Herstellern und Ständen der Amateurfunkverbände. Bei den Herstellern waren Icom, Yaesu und Kenwood direkt vertreten, Elecraft wurde von DL2FIs QRP-Shop repräsentiert. Man konnte eigentlich alle aktuellen Geräte vor Ort anschauen und dran herumspielen (Beratung hätte man natürlich auch bekommen können). Daneben gab es einige Händler die Icom- und Yaesu-Geräte direkt vor Ort verkauften, so dass man ab und an einen glücklichen OM mit einem grossen und teuren Paket unter dem Arm sah. Antennen waren ebenfalls sehr gut vertreten (v.a. die 2m/70cm GPs und Antennen für Handfunkgeräte gab es in rauhen Mengen zu kaufen, ebenfalls waren ausziehbare Masten aus Fiberglas zu guten Preisen erhältlich). Grösseres war zumindest ausgestellt. Es gab einige Stände mit “Kleinteilen” (u.a. Kabel, Stecker, Ferritkerne), aber das Angebot war überschaubar und teilweise waren Sachen auch bereits ausverkauft. Wimo hatte mehr oder minder nur Pakete da - man hätte die Sachen vorher bestellen und dann an der Ham Radio abholen können um sich das Porto zu sparen. Der Stand von Reichelt war noch kleiner, es schien fast als wären die nur da um Kataloge zu verteilen. So gelang es uns trotz langer Suche und hartnäckigem Herumfragen nicht, die Mastschelle für die Montage der UKW-Antenne zu besorgen.

Wir haben ausserdem sehr viel Zeit in der Nähe vom SDXF-Stand verbracht und uns unterhalten. HB9DDO hat uns bezüglich des HB9ZZ-Geschichte-Projekts auf den neusten Stand gebracht. Eine überraschend grosse Anzahl bekannter Namen in der HB9-Amateurfunkwelt (inkl. USKA) hat Verbindungen oder sogar Wurzeln in HB9ZZ. Es wurde u.a. besprochen einen Artikel in der HB Radio über HB9ZZ zu schreiben und ein Ehemaligen-Treffen zu organisieren.

Parallel zur Ham Radio fand dieses Jahr erstmals die Maker World statt. Dominierend waren 3D-Drucker, mutmasslich jedes Modell das es zur Zeit gibt war ausgestellt und wurde vorgeführt. Es gab z.B. auch eine (Firma die lebensechte 3D-Statuen herstellt. Dazu gab es Quadrocopter, fussballspielende Roboter und Full-Motion-Cockpits. Sehr gut vertreten waren diverse Bildungsinitiativen, so dass es Experimente und betreutes Basteln für Kinder gab. Es waren auch einige Künstler vertreten, u.a. ein Vertreter des Steampunks.

Aufgrund anderer Verpflichtungen reisten HB9EVC und HB9FDQ etwas früher ab und traten die Rückreise per Fähre und Zug an. Das gestaltete sich ebenfalls unkompliziert; der Messeshuttle fährt ebenso zum Hafenbahnhof und hält in Sichtdistanz der Fähre (für diese gelten GA und Halbtax, das Ticket kann ebenfalls über die SBB bezogen werden). Der Anschluss in Romanshorn klappte einwandfrei, der IC nach Bern hält in ZRH Flughafen und am Hauptbahnhof. Natürlich ist der Bus schneller und günstiger (ausser man hat ein GA).

Alles in allem war die Messe durchaus sehenswert und einen Ausflug wert; hoffentlich kann sie auch weiterhin stattfinden. Im Prinzip war ein Tag fast zu wenig für die Messe. Nach dem Durchackern vom Flohmarkt und den Händlerständen blieb gefühlt zu wenig Zeit für Networking und Vorträge haben wir auch keine gesehen. Für den nächsten Ausflug zur Ham Radio empfiehlt sich ausserdem eine sorgfältigere Vorbereitung (Bestellung bei Wimo/genaue Liste was von welchem Händler besorgt werden soll inkl. Vorabkontakt damit die Ware dann auch da ist).

Bericht von HB9EVC